Der Geist von 1945
Früher waren die Menschen anders, zumindest in Großbritannien: netter, solidarischer, irgendwie menschlicher. Das gilt zumindest für die Menschen, die Ken Loach hier beschreibt. Sie hatten gerade einen Krieg hinter sich, der ihnen wie versprochen Blut, Schweiß und Tränen abverlangte. Ihr Land hatte gewonnen, doch das Empire lag in Trümmern. Die Städte waren zerbombt und die Menschen litten. Um der Not Herr zu werden, wurden Instanzen geschaffen, die Kultstatus erlangten. Das Kürzel NHS stand für ein Gesundheitssystem, das den Sozialvertrag zwischen den Menschen und ihrem Staat symbolisierte. „Von der Wiege bis zur Bahre“ sollte der Staat Menschen in Not beistehen. Der „Welfare State“ war ein Versprechen ein geschichtsmächtiges Narrativ: Wenn mit den drei Körperflüssigkeiten der Faschismus besiegt werden konnte, dann konnte man mit diesem Cocktail das Land wieder aufbauen, und zwar so, dass der vergossene Schweiß den Blut- und Tränenfluss nachhaltig stoppte. Der „Geist von '45“ brachte in Großbritannien Institutionen hervor, die zumindest arme Menschen netter solidarischer und irgendwie menschlicher machten. Und mehr Vertrauen in die Politik(er*innen) hatten sie seinerzeit auch. Warum ging dieser Geist verloren, und welche Bedeutung hat er heute noch? Fragen wir nach, bei dem Mann, der diesen Geist filmisch beschworen hat!
Eine Veranstaltung der vhs Ludwigsburg in Kooperation mit: Arbeitslosenzentrum Ludwigsburg, IG Metall Ludwigsburg, Katholische Betriebsseelsorge Ludwigsburg, Ver.di Ortsverein Ludwigsburg