Für gerechte Arbeitsbedingungen in der Paketzustellung

Wir alle nutzen Paketdienste. Doch hinter jeder Lieferung steht ein Mensch, der häufig unter prekären Bedingungen arbeitet.

Hoher Druck, harte Arbeit, schlechte Bezahlung.

Es ist wieder so weit: Für die Beschäftigten in der Kurier-Express- & Paketdienstbranche (KEP-Branche) beginnt spätestens rund um die „Black Friday Week“ und mit dem Weihnachtsgeschäft die stressigste Zeit des Jahres. Doch auch in den übrigen Monaten sind harte Arbeitsbedingungen und teilweise massive arbeitsrechtliche Verstöße seitens der Paketdienstleister und der von ihnen eingesetzten Subunternehmen für die Paketzusteller*innen Alltag. Zusammen mit unserer Mitgliedsgewerkschaft ver.di sagen wir diesen Missständen den Kampf an und starten die Kampagne FAIR DELIVERY!

Unsere Forderungen an die Politik

  1. Outsourcing durch Subunternehmen verbieten 
    und eine Pflicht zur Eigenbeschäftigung einführen.
  2. Effektivere Kontrollen einführen 
    und unredliche Unternehmen härter bestrafen.
  3. Die 20-Kilo-Grenze für Pakete 
    zum Schutz der Gesundheit konsequent umsetzen.
Werde aktiv

Unterstütze unsere Forderungen, indem du sie als Postkarte an den Bundestag schickst.

Zahlen & Fakten

Sechs Tage pro Woche sind sie unterwegs, klingeln an unzähligen Türen und stellen täglich bis zu 300 Pakete zu: Kurierfahrer*innen, die im Auftrag großer Logistikfirmen arbeiten.

130.000
In der Paketbranche herrschen für viele der rund 130.000 Beschäftigten fatale Arbeitsbedingungen.
300
Beschäftigte liefern täglich bis zu 300 Pakete aus, was etwa 2 Tonnen entspricht – dem Gewicht eines Elefanten.
16Mio
Der Online-Handel boomt: Im Schnitt werden täglich knapp 16 Millionen Sendungen zugestellt.
1.000
Beschäftigte verdienen in der Regel rund 1.000 € weniger als der Durchschnitt in der Gesamtwirtschaft.

Zusteller*innen leisten täglich harte Arbeit unter extremen Bedingungen. Dennoch werden sie oft schlecht bezahlt, sind über Subunternehmen beschäftigt und haben kaum Schutz vor Ausbeutung. Das müssen wir ändern! Es ist höchste Zeit, die massive Ausbeutung in der Paketzustellung zu beenden! Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Paketzusteller*innen die Wertschätzung und Rechte erhalten, die sie verdienen.

Wirksame Kontrollen und mehr Schutz für die Beschäftigten
Die Zustände erinnern an die Zeit vor dem Arbeitsschutzkontrollgesetz in der Fleischindustrie. Die Politik schaut seit Jahren tatenlos zu, während Großkonzerne die Verantwortung für ihre Beschäftigten an Subunternehmer auslagern und so die Ausbeutung systematisch vorantreiben. Wir fordern klare Gesetze, die das Outsourcing in der KEP-Branche stoppen und die Rechte der Beschäftigten schützen. Wer weiterhin wegschaut, macht sich mitschuldig an dieser modernen Form der Ausbeutung.
Maren Diebel-Ebers, stellv. Vorsitzende DGB BW

Du willst dich für die Beschäftigten in der Paketzustellung stark machen? Das kannst Du tun!

1. Informiere dich

über die Arbeitsbedingungen in der Branche.

Sprich mit anderen über Missstände oder frage deine*n Zusteller*in nach den Arbeitsbedingungen. Verweise sie bei Problemen an die mehrsprachige Beratung der Fairen Mobilität.

2. Zeige Solidarität

mit den Beschäftigten und den Kämpfen der Gewerkschaft.

Du kannst konkrete Angebote machen. Biete ihnen an, deine Toilette zu nutzen oder ein Glas Wasser zu trinken. Auch kannst du Paketzusteller*innen im Treppenhaus entgegen kommen, das spart Kraft & Puste.

3. Werde aktiv

indem du eine Protest-Karte an den Bundestag schickst.

Schreib uns eine Mail an benita.kaupe@dgb.de und wir senden dir Infoflyer und Protest-Karten zu. Zum selbst Ausdrucken findest du das Aktionsmaterial unter Downloads.

4. Lass ein Danke ♥ da

... und unterstütze uns bei der Ansprache!

Oft ist schwer, mit den Beschäftigten vor den Verteilzentren in Kontakt zu kommen. Der immense Zeitdruck und die Sorge vor Repression seitens des Arbeitgebers sind Gründe. Hilf uns, die Beschäftigten über ihre Rechte zu informieren!

Fülle einen Karton mit Wasser, Snacks und Infomaterial

Lebensmittel und Getränke sollten haltbar und sichtbar originalverpackt sein. Den 12-sprachigen Flyer der Fairen Mobilität bekommst du von uns, schreibe hierzu eine Mail an benita.kaupe@dgb.de 

Platziere ihn gut sichtbar und regengeschützt

Hier eignet sich der Hausflur, die Terrasse oder wohin deine Pakete sonst zugestellt werden.

Du hast einen Karton aufgestellt? Poste ein Foto auf Social Media mit #FAIRDELIVERY und verlinke den DGB Baden-Württemberg. So können wir die Aktion online bekannt machen!

Du brauchst Beratung?

Du arbeitest in der Paketzustellung und benötigst Hilfe? Die Faire Mobilität berät dich gerne. Die Beratungsstandorte von Faire Mobilität sind in der Regel per Telefon oder Mail zu den üblichen Bürozeiten zu erreichen.

Fall­samm­lung KEP-Bran­che 2024

Seit Jahren stehen schlechte Arbeitsbedingungen von Fahrer*innen, die auf Deutschlands Straßen im Auftrag des Online-Handels Pakete an Endkund*innen ausliefern, im Fokus. Um die Missstände in der Kurier-Express-Paketdienst-Branche zu verdeutlichen, haben wir gemeinsam mit anderen Beratungsstellen einen Ausschnitt jener Probleme erstellt.

Die Faire Mobilität hat eine Fallsammlung aus dem Arbeitsalltag erstellt. Enthält: 50x AUSBEUTUNG.

Was sind KEP-Dienste?

KEP-Dienste (Kurier-, Express- und Paketdienste) sind Logistik- und Postunternehmen. Die Abgrenzungskriterien zu anderen Märkten sind unter anderem das Gewicht und Volumen der Sendungen, die Geschwindigkeit des Güterversandes und die angebotenen Dienstleistungen. Laut Bundesverband Paket- und Expresslogisitik arbeiteten 2020 in Deutschland circa 250.000 Beschäftigte in diesem Sektor.

Downloads

Bodenzeitung: Arbeitstag in der Zustellbranche

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Eine Bodenzeitung nach Nafroth als wirksame Alternative zu dem traditionellen Infotisch.

18. November 2024

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Kampagnenflyer mit allen wichtigen Infos für eine breite Öffentlichkeit.

18. November 2024

Arbeit als Paketzustellerin und Paketzusteller

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Zehnsprachiger Flyer über die Arbeitsrechte von Paketzusteller*innen

18. November 2024