Gegendarstellung des DGB und ver.di zum Fall der Ingersheimer Sozialstation
Simone Lehnert, Bürgermeisterin von Ingersheim, widerspricht unseren Darstellungen rund um die Privatisierung der Sozialstation in Ingersheim. So ist im Artikel von Oliver von Schoewen (Stuttgarter Zeitung, 10.01.2025) nachzulesen, dass Frau Lehnert behauptet: „Es gäbe auch keine Beschwerden seitens der Kunden. Auch die Mitarbeiter hätten sich in Gesprächen positiv über das Interimsmanagement und den Betriebsübergang geäußert“. Dazu Steffen Eckstein, zuständiger Sekretär von ver.di: „Sehr wohl haben sich mehrere Kundenhaushalte bei der Gemeinde beschwert und auch eine Antwort erhalten. Die Bürgermeisterin hat wohl leider auch vergessen zu erwähnen, dass bereits zwei Mitarbeiterinnen aufgrund der Situation im Betrieb gekündigt haben und aktuell eine dritte Kündigung im Gange ist“. Bei nur etwas mehr als zwanzig Mitarbeiterinnen sind das über zehn Prozent der Belegschaft.
Frau Lehner besteht ebenso darauf, dass das Vorgehen bei der Privatisierung der Sozialstation für alle beteiligten Transparent gestaltet wurde. Wie aber passt das zu der Schweigepflicht, die seitens Frau Lehnert einzelnen Mitarbeitern der Verwaltung und dem Gemeinderat auferlegt wurde, die eine Einbindung der Mitarbeiter der Sozialstation verunmöglichte?
Im Artikel in der LKZ vom 16. Januar werden Überlegungen von Frau Lehnert wiedergegeben, dass das Wissen der Gewerkschaft nur auf das „ausscheren“ einer Gemeinderätin zurückzuführen sei. Wörtlich heißt es in dem Artikel: „Eine Gemeinderätin scherte nun aus und fütterte die Gewerkschaft mit Informationen. Laut Lehnert muss es sich wohl um eine Person handeln, die keiner Fraktion angehört, also einzeln im Gremium agiert. In Frage kommt da nur MIT-Rätin Martina Spahlinger“. Dazu Steffen Eckstein: „Als Gewerkschaften kritisieren wir, dass die Gemeinderatssitzung von Frau Lehnert als nichtöffentliche Sitzung durchgeführt wurde, und wir so keine Informationen darüber haben, auf welcher Grundlage die Entscheidung gefällt wurde. Jetzt Frau Spahlinger öffentlich zu diskreditieren und ohne Beweise als jemanden darzustellen, die geheime Informationen an uns weitergibt, verrät uns zweierlei: Erstens schreckt Frau Lehnert nicht vor der öffentlichen Diskreditierung von Personen zurück, ohne die geringsten Beweise zu haben. Die kann es nämlich nicht geben, weil wir von Frau Spahlinger keine Informationen erhalten haben. Zweitens bestätigt die Bürgermeisterin durch ihre Vermutung eines „ausgescherten“ Gemeinderatsmitglieds, dass unsere Anschuldigungen richtig sind: Nur so erklärt sich ihr Vorwurf, es seien uns geheime Informationen weitergegen worden.“
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Steffen Eckstein vom ver.di Bezirk Stuttgart!