Zum Tag der Arbeit am 1. Mai 2024 ruft der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Baden-Württemberg zu 46 Veranstaltungen im Land auf. Mit dem diesjährigen Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ machen die Gewerkschaften ihre Kernforderungen deutlich. Die Hauptkundgebung in Baden-Württemberg findet in Karlsruhe statt.
Bei einem Pressegespräch heute sagte Kai Burmeister, Vorsitzender DGB Baden-Württemberg: „Immer mehr Arbeitgeber stehlen sich aus ihrer sozialen Verantwortung. Arbeitsplatzverlagerungen, Stellenabbau an den heimischen Standorten und der Rückzug aus Tarifverträgen sind an der Tagesordnung. Diese negativen Nachrichten lösen bei vielen Beschäftigten Ängste aus.
Deshalb machen wir uns am 1. Mai stark für gute Arbeit mit Tarifverträgen. Nur noch jeder Zweite im Land profitiert von einem Tarifvertrag. Wir wollen mehr Tarifbindung. Mehr Tarifbindung bedeutet mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen, sicherere Zukunftsaussichten und mehr Lebensqualität. Die Bundesregierung muss jetzt ihr angekündigtes Tariftreuegesetz auf den Weg bringen. Die Landesregierung sollte diesem Beispiel folgen.“
Als großen Erfolg wertete der DGB-Landesvorsitzende die Tariferhöhungen, die 2023 wirksam geworden sind. Sie betragen durchschnittlich 5,6 Prozent. „2024 muss das Jahr steigender Löhne werden. Unsere Mitgliedsgewerkschaften gehen offensiv in die Tarifrunden. Dass wir auf dem richtigen Kurs sind, zeigt uns der hohe Zuspruch in den Belegschaften“, so Burmeister.
Die Bedeutung von Gewerkschaften spiegelt sich auch in der Mitgliederentwicklung wider. Bundesweit ist die Zahl der Mitglieder auf rund 5,7 Millionen gestiegen. 437.000 Kolleg*innen sind in eine DGB-Gewerkschaft eingetreten. In Baden-Württemberg ist die Gesamtzahl bei rund 780.000 stabil geblieben. Die Gewerkschaften im Land konnten 62.447 neue Mitglieder begrüßen, so viele wie noch nie.
Burmeister weiter: „Die hohe Zahl der Neueintritte gibt uns Rückenwind. Diese Entwicklung ist angesichts alternder Belegschaften und steigenden Renteneintritten ein echter Erfolg.“
Uta van Hoffs, Gewerkschaftssekretärin DGB Nordbaden: „In Karlsruhe hat sich die Stadt verpflichtet hat, öffentliche Aufträge nur noch an tariftreue Unternehmen zu vergeben. Das werten wir als unseren Erfolg. Wir wollen, dass dieser Beschluss des Gemeinderates auch überall in der Praxis gelebt wird. Wir setzen uns ein für mehr Kontrollen und werben aktiv für mehr Tarifverträge. Tarifverträge bedeuten im Schnitt 3.000 Euro netto mehr im Jahr für die Beschäftigten. Dafür gehen wir am 1. Mai auf die Straße.“
Den Mai-Aufruf und eine Übersicht über die Veranstaltungen finden Sie hier.
Die wichtigsten Kundgebungen im Überblick:
Karlsruhe | 10 Uhr Auftakt Friedrichsplatz, 11 Uhr Demo, 12 Uhr Kundgebung Marktplatz | Kai Burmeister, Vorsitzender DGB BW |
Heidelberg | 10:30 Uhr Demo, 11 Uhr Kundgebung Marktplatz | Barbara Resch, Bezirksleiterin IG Metall BW |
Bietigheim- Bissingen | 10 Uhr Demo, 11 Uhr Kundgebung Marktplatz | Andreas Harnack, Regionalleiter IG BAU; Catharina Clay, Landesbezirksleiterin IG BCE BW |
Stuttgart | 10:30 Uhr Auftakt und Demo ab Marktplatz, 12 Uhr Kundgebung Marktplatz | Reden von Kolleg*innen aus Stuttgart |
Heidenheim | 10 Uhr Demo, 10:30 Uhr Kundgebung Lokschuppen | Martin Gross, Landesbezirksleiter ver.di BW |
Heilbronn | 10:30 Uhr Demo, Kundgebung und Maifest Gewerkschaftshaus | Kristof Becker, DGB Bundesjugendsekretär |
Kehl/Rheinvorland | 11 Uhr Familienfest Rheinufer, 12 Uhr Europapolitische Aktion auf der Rheinbrücke Passerrelle | Maren Diebel-Ebers, stv. Vorsitzende DGB BW |
Freiburg | 11 Uhr Demo, 12 Uhr Kundgebung und Maifest Stühlinger Kirchplatz | Monika Stein, Landesvorsitzende GEW BW |