„Eintreten für die #Tarifwende“ – unter diesem Motto finden landesweit vom 14. bis 16. März 2024 Aktionen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) für mehr Tarifbindung statt. Auch in Nürtingen, Kirchheim, Esslingen und Göppingen wird der DGB-Kreisverband Esslingen-Göppingen am 14. März mit einer Pendleraktion an den Bahnhöfen auf die Vorteile von Tarifverträgen aufmerksam machen. Ab 6 Uhr werden Gewerkschafterinnen und Gewerkschaften mit den Passanten ins Gespräch kommen, warum eine höhere Tarifbindung positive Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft hat. Dazu laden wir die örtlichen Medien herzlich ein.
Martin Auerbach, Vorsitzender des DGB-Kreisverbands Esslingen-Göppingen: „Mehr Tarifbindung heißt mehr Einkommen für die Beschäftigten. Beschäftigte ohne Tarifvertrag arbeiten durchschnittlich 87 Minuten länger in der Woche und verdienen im Schnitt elf Prozent weniger als ihre Kolleg*innen mit Tarifvertrag. Das entspricht bei Vollzeitbeschäftigten fast 700 Euro brutto im Monat. Aufs Jahr gesehen haben tarifgebundene Beschäftigte durchschnittlich 3.009 Euro netto mehr im Geldbeutel.
Auch die Allgemeinheit profitiert von Tarifbindung: Der Fiskus durch höhere Steuereinnahmen und die Sozialversicherungen durch höhere Beitragseinnahmen.
Wären alle Betriebe im Landkreis Esslingen und Göppingen tarifgebunden, hieße das mehr als 16 Millionen Euro mehr Einnahmen in Esslingen und fast 8 Millionen Mehreinnahmen aus der Einkommensteuer für den Landkreis Göppingen. Das wären insgesamt 24 Millionen mehr für öffentliche Investitionen: für Bildung, für Kinderbetreuung oder den ÖPNV.“
In einer Musterrechnung hat der DGB ermittelt, dass aus Baden-Württemberg jährlich vier Milliarden Euro mehr an Einkommensteuer eingenommen werden könnten, wenn es eine flächendeckende Tarifbindung gäbe. Die Sozialversicherungen würden jährlich sechs Milliarden Euro mehr einnehmen.
In Baden-Württemberg profitiert nur noch jede/-r zweite Beschäftigte von einem Tarifvertrag. Lediglich etwas mehr als ein Fünftel der Betriebe wendet einen Tarifvertrag an.
Dazu auch Jürgen Groß, stellvertretender Vorsitzender des DGB im Doppelkreis: „Das wollen wir mit unserer Kampagne „Eintreten für die #Tarifwende“ ändern. Wir werben für mehr Tarifbindung, für gute Arbeitsbedingungen und bessere Weiterbildungsmöglichkeiten für die Beschäftigten. Wir fordern die Kommunen und Kreise auf, Tariftreue bei kommunalen Vergaben als Standard zu etablieren. Keine Steuergelder für Lohndumping! Tariftreue in der Vergabe lässt sich unbürokratisch umsetzen. Davon profitieren wir alle.“