In Zeiten des Handelskonflikts – Arbeit und Industrie im Südwesten sichern

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Dachzeile Newsletter 02/2025

Egal ob Maschinen und pharmazeutische Produkte – kein anderes Bundesland exportiert so viel wie Baden-Württemberg. Zuletzt wurden Waren im Wert von mehr als 240 Milliarden Euro im Jahr ausgeführt. Gleichzeitig ist der Wert der Ausfuhren in die USA in den vergangenen 15 Jahren kontinuierlich gestiegen. Er machte zuletzt knapp 35 Milliarden Euro aus. Damit ist klar, dass der von US-Präsident Trump vom Zaun gebrochene Handelskonflikt den Südwesten hart trifft. Die Gefahren für Arbeitsplätze in unserer exportorientierten Industrie sind offensichtlich.

Mit Blick nach vorne zeigt sich: Das Konfliktpotenzial in der globalen Handelspolitik bleibt hoch. Trump zielt auf Unberechenbarkeit und einseitige Deals. Kooperation und Fairness in internationalen Beziehungen sind passé. Diese Ausgangslage wird die nächsten Jahre prägen. Angesichts der Exportstärke Baden-Württembergs geht es jetzt mehr denn je um die Sicherung von industriellen Wertschöpfungsketten und von vielen tausenden Arbeitsplätzen zwischen Mannheim und dem Bodensee.

Was jetzt zu tun ist

Die kluge Antwort auf diese Handelskonflikte lautet: Wir in Europa stehen zusammen. Plumpe Vergeltung mit Gegenzöllen kennt hingegen nur Verlierer. Es braucht einen langen Atem und robuste Strategien im exportstarken Südwesten. 

Wir brauchen eine Politik, die die europäische Wirtschaft stärkt. Dazu fünf Punkte:

 

  • Eine aktive Industriepolitik, die die Schlüsselindustrien in Europa stärkt – durch gezielte Ansiedelungen mit hohen örtlichen Wertschöpfungsanteilen.

  • Mit einer gerechten Verteilungspolitik und mehr Tarifbindung die europäische Binnennachfrage stärken.

  • Die Energiewende gestalten und die erneuerbaren Energien konsequent ausbauen, um unabhängiger von Energieimporten zu werden. 

  • Der Hochlauf der E-Mobilität muss schneller vorangehen und unterstützt werden. Digitales muss gestärkt werden. 

  • Die Exporte diversifizieren. Mehr denn je sind Handelspartner in Lateinamerika, Asien, Afrika und Europa wichtig.

 
Wir Gewerkschaften sind bereit und übernehmen Verantwortung. Gleiches erwarten wir von der Politik und den Unternehmen. Wir wollen Arbeitsplätze und industrielle Wertschöpfungsketten sichern.

 

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