Die gesetzliche Rente ist für mehr als 90 Prozent der Menschen in Deutschland die zentrale Säule für ihre Alterssicherung. Sie gehört uns allen, die wir Tag für Tag arbeiten. Sie ist sicher, kostengünstiger als jeder Aktienfonds und fußt auf einer genialen Idee: Die Jungen zahlen für die Alten – und wenn die Jungen dann alt sind, zahlt die nächste Generation für sie.
Wir fordern: Rente muss zum Leben reichen – fürs Bierchen in der Kneipe wie fürs Wohnen. Rente ist kein Almosen, sie wurde verdient. Die gute Nachricht: Mit klugen Konzepten kann die Rente zukunftsfest gemacht werden! Ohne den Zwang, bis 70 zu arbeiten und auch ohne Rentenkürzungen!
Über die Rente wird viel Unsinn erzählt
Komplett falsch: Wenn die Boomergeneration nach und nach in Rente geht, müssen wir alle länger arbeiten. Oder: Die Jungen werden von den Rentenzahlungen an die Älteren erdrückt. Noch mehr neoliberale Nebelkerzen: Akademiker*innen sollen länger arbeiten als Nicht-Akademiker*innen. Einzig die private Altersvorsorge verhindert den Kollaps der Rentenversicherung.
Es gibt keinen Generationenkonflikt
Gute Renten sind eine Verteilungsfrage, kein Generationenkonflikt. Wir müssen darüber reden, wie die Kosten für die Alterssicherung gerecht verteilt werden. Die Lasten dürfen nicht die Beschäftigten allein tragen. Die Konzerne und die Vermögenden sind ebenfalls in der Pflicht. Schon jetzt zahlen die Versicherten durch den Zwang zur privaten Vorsorge vier Prozent mehr von ihrem Brutto als die Arbeitgeber, deren Beitrag für jeden Versicherten bei 9,3 Prozent liegt. Der aktuelle Rentenversicherungsbeitrag von 18,6 Prozent lag im Übrigen in der Vergangenheit auch schon bei knapp 20 Prozent. Ein moderat steigender Beitragssatz wäre also keine Katastrophe. Hinzu kommt: Die private Altersvorsorge ist teuer, risikobehaftet und für viele gar nicht möglich.
Das Rentenniveau muss auf 50 Prozent steigen
Die Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent ist ein wichtiger Erfolg für uns. Doch dabei darf es nicht bleiben. Die Gewerkschaften fordern eine schrittweise Anhebung des Rentenniveaus auf 53 Prozent – wie es jahrzehntelang der Fall war. Das Rentenniveau drückt aus, bei wie viel Prozent des Durchschnittseinkommens die Standardrente nach 45 Beitragsjahren liegt.
Ein höheres Rentenalter trifft vor allem diejenigen, die ihr Leben lang körperlich und psychisch belastende Arbeit gemacht haben – in der Pflege, auf dem Bau, in der Logistik. Sie haben oft eine deutlich kürzere Lebenserwartung. Für viele ist schon die jetzige Altersgrenze von 67 nicht zu schaffen. Wer das Rentenalter weiter anheben will, kürzt in Wahrheit die Renten. Unsere Umfragen zeigen: Die Menschen sind eher bereit, etwas mehr Beitrag zu zahlen, als länger zu arbeiten.
Gute Renten für alle Generationen sind keine Utopie. Sie sind eine Frage des politischen Willens. Dafür braucht es:
Faire Löhne und eine möglichst hohe Tarifbindung. Wer gut verdient, zahlt entsprechend hohe Sozialversicherungsbeiträge.
Mehr Menschen in Vollzeit oder vollzeitnahe Teilzeit bringen. Dazu gehört, Frauen aus unfreiwilliger Teilzeit zu holen und Zuwanderung in den Arbeitsmarkt leichter zu ermöglichen.
Alternsgerechte Arbeitsbedingungen schaffen. Die Arbeitsbedingungen müssen so gestaltet werden, dass Beschäftigte das Rentenalter gesund erreichen können.
Mehr Menschen einbeziehen. Auch Selbstständige, Freiberufler*innen und Abgeordnete sollen schrittweise in die Rentenversicherung einbezogen werden. Das Solidarprinzip gilt auch für sie.
Solidarisch handeln. Wer Kinder erzieht, Angehörige pflegt, sich qualifiziert oder weiterbildet, aber auch wer seinen Arbeitsplatz verliert, soll keine Löcher in der Altersvorsorge fürchten müssen. Für diese Zeiten sind Rentenpunkte zu gewähren. Die Grundrente soll dafür sorgen, dass nach vielen Jahren Arbeit die Rente auch bei geringem Lohn zum Leben reicht. Diese muss verbessert und der Zugang erleichtert werden.
Betriebsrenten stärken. Die Arbeitgeber müssen sich gleichwertig an der Finanzierung der Altersvorsorge beteiligen, etwa durch einen verpflichtenden Mindestbeitrag bei der Betriebsrente.
Weitere Infos und unseren Rentenrechner findet ihr unter: