80 Jahre Befreiung vom Faschismus – DGB gedenkt in Waiblingen der Opfer der Naziherrschaft

Datum

Ordnungsnummer PM 09

Mit einer Kranzniederlegung hat der Kreisverband Rems-Murr des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) am 8. Mai auf dem Friedhof in Waiblingen den Opfern der Naziherrschaft gedacht. Zuvor hatten Ehrenamtliche die Gedenktafel und Grabsteine der 32 Gräber gereinigt, die symbolisch für 1.300 Zwangsarbeiter*innen stehen.

Andre Fricke, Gewerkschaftssekretär beim DGB, machte in seiner kurzen Ansprache deutlich, dass die Zahlen zu den Opfern – allein etwa 27 Millionen Soldaten und Zivilist*innen der Sowjetunion und gut eine Million aus den westlichen Siegermächten – trotz ihrer erschreckenden Ausmaße „abstrakt und weit weg“ wirkten. Mit den Gräbern der Zwangsarbeiter*innen auf dem Waiblinger Friedhof werde aber klar, dass „Terror und Krieg der Nazis“ auch im Rems-Murr Kreis gewirkt haben. Zwangsarbeiter seien in der Rüstungsindustrie sowie in der örtlichen Landwirtschaft ausgebeutet und getötet wurden. „Täter*innen gab es also nicht nur in fernen Regierungssitzen und Kommandozentralen, sondern auch direkt hier vor Ort.“, so Fricke.

Mit der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen Wehrmacht endete am 8. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg in Europa. Er wird seitdem als Tag der Befreiung gefeiert. Andre Fricke bekräftigte in seiner Ansprache die gewerkschaftliche Forderung, den 8. Mai zu einem gesetzlichen Feiertag zu machen, „um den Anlass des Tages und die Opfer der Naziherrschaft und des Zweiten Weltkrieges zu würdigen.“ Außerdem stelle sich der DGB dem politischen Rechtsruck hin zu Menschenfeindlichkeit und Kriegsrhetorik entgegen. Fricke abschließend: „Aus unserer historischen Erfahrung und unserer heutigen Verantwortung heraus wehren wir uns gegen die Feinde von Frieden, Demokratie, Freiheit und einer offenen, bunten Gesellschaft.“

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