Der DGB weist die Forderungen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, die Deutschen müssten generell mehr arbeiten, scharf zurück.
Kai Burmeister, Vorsitzender DGB Baden-Württemberg: „Der Vorschlag von Ministerpräsident Kretschmann ist vollkommen weltfremd. Wir haben ganz sicher nicht das Problem, dass wir in Deutschland zu wenig arbeiten. Viele Beschäftigte ächzen unter Überstunden. Arbeitsverdichtung gehört zum Alltag in den Büros und Fabriken.
Eine schwächelnde Wirtschaft kurbeln wir nicht mit Mehrarbeit oder dem Abschied vom Acht-Stunden-Tag an. Vielmehr müssen wir darüber reden, dass Menschen ohne Ausbildung in qualifizierte Arbeit kommen. Jede zweite Frau in Baden-Württemberg arbeitet nur in Teilzeit. Viele von ihnen würden gerne ihre Stunden aufstocken. Fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten bremsen sie jedoch aus.
Anstatt über die angeblich zu faulen Beschäftigten zu schwadronieren, sollte das Land besser dafür sorgen, dass die Arbeitskräftepotenziale gehoben werden und Erwerbsarbeit gerecht verteilt wird.“