Steigende Jugendarbeitslosigkeit ist besorgniserregend – DGB fordert Ausbildungsgarantie für junge Menschen

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Ordnungsnummer PM 21

Dachzeile Der Arbeitsmarkt im Juni

Der Vorsitzende des DGB Baden-Württemberg, Kai Burmeister, sagte zu dem Juni-Arbeitsmarktbericht der Bundesagentur für Arbeit: 

„Die Zahl der Arbeitslosen ist im Jahresvergleich erneut um mehr als zehn Prozent gestiegen. Damit setzt sich die besorgniserregende Entwicklung fort, die wir seit vielen Monaten beobachten: Die Arbeitslosigkeit droht sich zu verfestigen. Unsere Forderungen an die Unternehmen sind klar: Keine Entlassungen. Beschäftigungssicherung ist das Gebot der Stunde.“

Junge Menschen bis 24 Jahre sind laut Bundesagentur besonders häufig von Erwerbslosigkeit betroffen. Im Jahresvergleich hat sich ihre Zahl um 2.400 auf 16.464 erhöht. Besonders auffällig ist: Zwei Drittel der erwerbslosen jungen Menschen haben keine Berufsausbildung abgeschlossen.

Burmeister weiter: „Das Risiko, arbeitslos zu werden, ist ohne Ausbildung sechsmal höher als für qualifizierte Beschäftigte. Kein junger Mensch darf verloren gehen. Die Konzepte sind da, um allen eine Chance zu geben. Politik und Arbeitgeber müssen sie konsequent nutzen. Im Interesse der jungen Menschen und in unser aller Interesse. Denn der Fachkräftemangel ist zu einer ernsthaften Bedrohung geworden. Als DGB schlagen wir eine Ausbildungsgarantie vor.“

Der DGB-Landesvorsitzende verwies auf ein Acht-Punkte-Programm des DGB für Menschen ohne Berufsabschluss. Dieses sieht beispielsweise vor:

  • Einen effektiven Übergang zwischen Schule und Beruf. Beratung, Unterstützung und Vermittlung von jungen Menschen in Ausbildung müssen aus einer Hand erfolgen, etwa durch Jugendberufsagenturen.
  • Eine Ausbildungsgarantie, die allen den Zugang zu einer beruflichen Erstausbildung eröffnet. Die duale, betriebliche Ausbildung muss dabei immer Vorrang haben.
  • Die zweite Chance auf einen Berufsabschluss muss besser gefördert werden. Umschulungen oder eine zweite Ausbildung müssen stärker genutzt werden, damit auch Erwachsene einen Berufsabschluss nachholen oder sich beruflich neu orientieren können.

 

Hintergrund:
Das Acht-Punkte-Programm finden Sie hier.

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